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Wo Bad Schmiedeberg am Meer liegt
Moor, Heilwasser und Radon werden im Eisenmoorbad schon lange als Heilmittel genutzt. Seit kurzem wird aber noch ein weiteres natürliches Element eingesetzt: das Salz. Damit rückt Bad Schmiedeberg ein kleines Bisschen ans Meer – zumindest beim Gradierwerk, wo das Einatmen der salzhaltigen Luft vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen Linderung bringt.
Das neue Gradierwerk beim Schwanenteich sticht einem sofort ins Auge, selbst wenn das Gebäude nicht so groß ist wie andere Werke in Deutschland. Aber immerhin: Es ist 31,5 Meter lang und 5,5 Meter hoch. Das salzhaltige Wasser rieselt über Schwarzdornreisig, wird aufgefangen und wieder in den Kreislauf gespeist.
Wer sich in der Nähe aufhält oder um das Gebäude herum läuft, spürt, dass die Luft anders ist. Die salzigen Lippen erinnern tatsächlich an einen Strandspaziergang. Und mit der Zeit bilden sich weiße Punkte auf den Kleidern oder der Brille – Salzkristalle. Die Kombination aus festem Holz und feinen Verästelungen des Schwarzdorns ist perfekt für den Einsatz im Gradierwerk. Das Solewasser, das über die Äste herunterfließt, wird so immer feiner zerstäubt und die entstehenden Aerosole können eingeatmet werden.
Angenehm ist diese Meeresklima für uns alle. Aber insbesondere Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen verspüren eine wohltuende Wirkung und können befreiter atmen. Hinzu kommt, dass das Salz auch der Haut gut tut. Und bei wärmeren Temperaturen fühlt es sich rund um das Gradierwerk, wo man auch auf Bänken verweilen kann, ein bisschen kühler an. Gut, diesen Effekt suchen wir momentan eher nicht. Das Meereserlebnis soll aber auch im Winter im Eisenmoorbad möglich bleiben. Das Gradierwerk bleibt so lange in Betrieb, bis es nicht mehr geht, weil das Wasser einfriert. Neben Patienten und Kurgästen können auch alle Besucher und Tagesausflügler den Gesundheitsschub kostenlos genießen.
Text: Bettina Bichsel
Sie bloggt für das Eisenmoorbad rund um Lesenswürdiges, Medizinisches, Gesundes und Kneipp-Spezifisches. Weitere Texte im Blog.