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Lust auf Kuhrmanns Kunst
Ausstellung im Kurmittelhaus
Text: Gisela Kummetz
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Man erfühlt sie beim ersten Hinsehen - voller Staunen und atemlos.
Beim zweiten Sehen ereilen einen die unglaublichen, minimalistischen
Feinheiten der zartschwüngigen Silberlinien, die Holzmaserungszeichen
verjüngend in kompatibler Ausdrucksstärke, erreicht durch marginalstes
Veränderungsbewusstsein.
Und beim nächsten Sehen wird man Lächeln und Lachen lernen –
herzlichst und traurig oder betroffen sein: Wie ist mir nur zumute?
Und man steckt mittendrin in Deinem Leben.
…
Wie macht er das ... mit seiner unverwechselbaren Art?
Unbeschwert, still und leise, immer unbewusst oder bewusst?
Beobachtend, reflektierend-naturbelassen, den Zeichen des Holzes folgend,
die Farben komponierend. Er lässt tanzen, er lässt trauern, ohne Worte, er macht
Mut, Gefühle der Lebendigkeit, macht Hoffnung und Lebensfreude
durch Leichtigkeit, sinngebend oder aufrüttelnd, aber überwiegend in positiven
sanften Hochgefühlen.
Nichts ist schwerer als Leichtigkeit - und er hat sie, lebt sie, arbeitet sie:
im Holz, in der Farbe, in seiner Kunst.
Und daraus entstanden, entstehen unzählige Kunstwerke: atemberaubend,
mit sanfter Zeichnung, minimalistischster Linienführung, reduziertestem Ursprung, meisterhaften Abstraktionen, Material lautlos und herausfordernd beherrschend.
Mit Körper und viel mehr Seele, sinngebend und anklagend,
sind sie stetig: lebendig, doch mit innigster Ruhe.
Die Werke erklären Leben und Sterben, spiegeln uns, lehren Lachen und
Nachdenken, zeigen die Welt, das Werden, das Sein, das Vergehen, den Sinn.
Holz, Stahl und Farbe stellen ohne Verfälschung punktgenau das Richtige dar,
stellen konsequent, stringent das „Ihre“ dar. Das Material spricht lautlos oder
herausfordernd: Intensität, Vergänglichkeit, Sterblichkeit, Unsterblichkeit,
Ewigkeit, Licht und Freude. Auch Verlassenheit, geliebte Geborgenheit.
Eine Modulation der archaischen Klarheit der Form und Farbe.
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